„Knust“ - „Das kleine Schwarze“ für Oldenburg
- girlbossgirls
- 22. Juni 2018
- 3 Min. Lesezeit
Ich erinnere mich noch an das mit braunem Packpapier abgeklebte Ladenfenster. Ein paar Tage später stand da plötzlich „Knust“ an der Scheibe. Und dann im Februar 2017 war es plötzlich da: „Das kleine Schwarze“ für Oldenburg. Von Anfang an assoziierte ich das Knust mit „dem kleinen Schwarzen“, was in keinem Kleiderschrank fehlen sollte. Genauso ist es mit dem Knust. Es gehört einfach zu jedem Event: Streetfoodfestival, Kultursommer oder als Anlaufpunkt am Theaterhafen. Knust geht einfach immer. Mein erstes Knustini war Liebe auf den ersten Biss - für mich ganz klar nicht das Ende, sondern der Anfang vom Brot. Und wenn ich nur an den Falafel-Wrap denke, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Logisch, dass wir Anneke einen Besuch abstatten mussten in ihrem kleinen, stylischen Laden um zu gucken, wer eigentlich dahintersteckt.

GBG: Auf meinem Pausenbrot war immer....
Anneke: Also ich hatte damals nie Pausenbote dabei. Meine Mama hat mir meistens Geld mitgegeben, von dem ich mir dann eine Flasche Kakao gekauft habe. So frischen Kakao aus einer Glasflasche, der wurde jeden Tag frisch an die Schule geliefert. Bestimmt noch vom Milchmann *lacht*
GBG: Die Idee mit dem Knust hatte ich....
Anneke: Spontan. Beim Vorbeilaufen an dem Laden. Ich hab mich also erst in den Laden verliebt und dann das Konzept dazu entwickelt.
GBG: Das Erste, was ich mache, wenn ich in den Laden gehe....
Anneke: Definitiv Musik an. Wenn ich alleine bin, höre ich am liebsten deutschen Hip-Hop. Aber sobald Kunden kommen, mache ich lieber was anderes an. Wenn ich abends aufräume und nochmal alle Türen aufmache, um zu lüften und dabei dann deutschen Hip-Hop höre, so mit Schimpfwörtern und allem, dann ist es durchaus schon vorgekommen, dass die Leute kurz erschrocken waren und bestimmt dachten: "Oh Mann, was ist das denn für ein Ghetto Laden."

GBG: Neue Kreationen entstehen.... und schaffen es erst auf die Speisekarte wenn....
Anneke: Wenn ich selbst damit glücklich bin. Ich lasse keinen anderen probieren. Ich brauche immer nur einen Biss zu nehmen, um zu wissen, ob das funktionieren könnte. Ich glaube, ich habe noch nie eine ganze Stulle gegessen. Meistens gucke ich was saisonal grade zur Verfügung steht. Das ist meistens so der Ausgangspunkt und dann lasse ich mich inspirieren durch das, was ich so sehe.
GBG: Mein Team...
Anneke: Ist das coolste der Welt! Die beiden Mädels, die hier bei mir arbeiten, sind allerbeste Freundinnen und wollten beide gerne unbedingt bei mir anfangen. Es ist einfach wunderschön, dass es geklappt hat.
GBG: Ich bin keine Berlinerin mehr, aber an Berlin war geil...
Anneke: Alles. Einfach alles. Es war so toll und inspirierend. Es hat mich verändert und geformt. Es hat mich zu einem bewussteren Menschen gemacht und auch ein Stück selbstsicherer. Es war toll für den Kopf, weil man jeden Tag neue Dinge entdeckt. Aus familiären Gründen bin ich dann aber wieder nach Hause gekommen.
GBG: Gerade schiebe ich vor mir her....
Anneke: Eigentlich schiebe ich nichts vor mir her. Ich mag das Gefühl nicht. Lieber sofort machen. Und da bin ich dann auch konsequent. Es lebt sich so viel einfacher, wenn man Anrufe einfach tätigt, seine Scheiß-Steuererklärung einfach macht, anstatt ein halbes Jahr darüber nachzudenken, dass man sie eigentlich machen müsste. Ich mache das einfach, um mir Lebenszeit zu schenken, in der ich mir keine Gedanken darüber machen muss, wann ich Dinge mache, sondern sie einfach mache. Auch wenn das nach Streber klingt.
GBG: Ich kann mich am besten motivieren...
Anneke: Wenn ich alleine bin. Ich mag es gerne, wenn ich morgens alles in Ruhe vorbereite. Alleine. Ohne Kunden. Ich habe aber allgemein keine Probleme, mich zu motivieren, weil ich das ja sehr gerne mache, was ich da mache. Also hätte ich einen Scheiß-Job, dann würde ich auch einfach liegen bleiben, aber ich hab jetzt natürlich auch nicht jeden Tag den Gedanken: Hurra, jetzt darf ich 'ne Runde Stullen schmieren. So allgemein macht es mir einfach Spaß und deshalb fällt mir das mit der Motivation auch leicht.
GBG: Mein Ausgleich zur Arbeit...
Anneke: Trash TV gucken. So richtig schlechte Kochsendungen. Früher musste ich mit Papa immer Alfredissimo mit Alfred Biolek gucken und tatsächlich mache ich das heute auch gerne nach der Arbeit. Ich finde es so geil, was für ein Kochselbstverständnis man damals hatte, dann nimmt der so 'nen halben Pott Instant Brühe und kippt die mal noch eben für den Geschmack mit da rein und dann trinken die da erstmal 'n Glas Weißwein drauf. Ich gucke mir das wirklich unheimlich gerne an.
GBG: Ich wünsche mir für meine Zukunft....
Anneke: Weiterhin so glücklich zu bleiben.

Und weil Essen ja bekanntlich glücklich macht, hat Anneke schonmal die besten Voraussetzungen geschaffen. Und übrigens, damit ihr bei eurer nächsten langweiligen Betriebsfeier nicht in staubtrockene Brötchen mit braunem Lachs beißen müsst - Anneke macht gerne für euch das Catering!
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